Kultur 4.0 – Internet nutzen – Stream für Theater ermöglichen

10.9.2018
Entwurf kleine Anfrage. Weshalb haben wir kein TheaterTV in Bremen? Das Internet ist jetzt da.

BREMISCHE BÜRGERSCHAFT Drs. 19/
Stadtbürgerschaft 11. September 2018
19. Wahlperiode

ENTWURF

Während große Opernhäuser, allen voran die Metropolitan Opera New York, ihre Vorstellungen regelmäßig über das Internet verbreiten, das Londoner National Theatre seine Inszenierungen in Kinosäle auf der ganzen Welt sendet und die Berliner Philharmoniker eine „Digital Concert Hall“ betreiben, sind die deutschsprachigen Theater zögerlich, was die Übertragung von Aufführungen über das Internet angeht.

Opernhäuser aus ganz Europa stellen einige Produktionen kostenlos als Stream zur Verfügung. Zum Start der „Opera-Platform“ (https://operavision.eu/) zeigten das Teatro Real in Madrid live Giuseppe Verdis „La Traviata“. Mit beteiligt ist auch der europäische Kulturkanal Arte, aus Deutschland sind es die Komische Oper Berlin und die Oper Stuttgart. Die Produktionen sind sechs Monate frei im Archiv abrufbar und werden in sechs Sprachen untertitelt.

In Deutschland zeigt das Theater in Ulm einige Aufführungen zeitgleich kostenlos im Internet. Die Befürchtung, dass weniger zahlende Zuschauer in das Theater kommen trifft nicht zu – es komme hingegen darauf an, neue Zuschauergruppen anzusprechen. Auch können beispielsweise kranke Menschen so am kulturellen Leben teilhaben.

Wir fragen den Senat:

  1. Wie bewertet der Senat solche Projekte?
  2. Unternimmt der Senat bisher Schritte um solche Projekte zu unterstützen? Falls ja wie?
  3. Sieht der Senat Möglichkeiten zusammen mit Kultureinrichtungen in der Stadt Bremen einen Theaterkanal?
  4. Gibt es Fördermöglichkeiten durch den Bund um solche Projekte zu unterstützen? Welche?
  5. Sieht der Senat Möglichkeiten solche Projekte auch mit privaten Anbietern umzusetzen?

Rainer Hamann