Lotto-Neubau mit “unsichtbarer” Energie-Effizienz

Neubau mit modernster Technik

Wer heute neu baut oder sich als Mieter für lange Zeit an ein Gebäude binden möchte, sollte sicherstellen, dass das jeweilige Objekt auf die unweigerlich steigenden Energiekosten vorbereitet ist — sonst wird’s nämlich richtig teuer.

Der Neubau an der Schwachhauser Heerstraße, in den die Bremer Toto und Lotto GmbH jetzt investiert hat und der zum Teil schon bezogen ist, soll so etwas sein wie ein Paradebeispiel für vorausschauende Planung. Der Schwachhauser SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Rainer Hamann und Stefan Pastoor vom Arbeitskreis Energie des Ortsvereins informierten sich jetzt über das Sechs-Millionen-Euro-Projekt.Eines wurde beim Rundgang mit Peter Zerfowski, stellvertretender Geschäftsführer der GmbH, und Projektleiter Kai Vogel gleich deutlich: Auf den ersten Blick sieht man nur wenig von den zahlreichen technischen Tricks und Kniffen zur effizienten Energienutzung.

Das elegant grau-weiße Gebäude wurde aufwendig gedämmt, die Fenster sind dreifachverglast. Der Sonnenschutz fährt innerhalb der Glasscheiben elektronisch gesteuert auf und ab — je nach Sonneneinstrahlung. Auch die Raumbeleuchtung wird automatisch geregelt.

Das „letzte Wort“ über die Steuerung haben Zerfowski zufolge jedoch die Nutzer der Räume. Und auch die Fenster lassen sich noch per Hand öffnen — aus arbeitspsychologischen Gründen. Notwendig sei diese Art des Lüftens jedoch nicht mehr, erläuterte der Lotto-Manager: Über sacht „luftumspülte Böden“ gelangen Frischluft, Wärme oder Kühle in die Räume. Heizkörper gibt’s keine mehr.

Rainer Hamann und Stefan Pastoor erfuhren noch weitere Details des Bauprojekts, das nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit fertiggestellt worden ist. „Mich beeindruckt, was heute schon an technischen Lösungen in diesem Bereich möglich ist“ so Hamann, „und, dass die Wirtschaftlichkeit dabei keineswegs zu kurz kommt.“

So benötigt das Gebäude im Sommer keine Klimaanlage, sondern wird durch Erdspieße, die in 150 Meter Tiefe reichen, und einen damit verbundenen Wärmetauscher mit Kälte aus der Unterwelt versorgt. Wärme für die kalte Jahreszeit kommt bei Bedarf aus einem bestehenden, hocheffizienten Blockheizkraftwerk im Nachbargebäude. Für die Warmwasser-Aufbereitung wird zudem Sonnenenergie genutzt.

Hamann begrüßte es, dass neben den Büros auch Räumlichkeiten für die Wohnnutzung geschaffen wurden. In die unteren Etagen ziehen als Hauptmieter die Deutsche Apotheker- und Ärztebank sowie eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Insgesamt entstanden knapp 3.000 Quadratmeter neue Fläche für Arbeiten und Wohnen in Schwachhausen — und nach Angaben des Investors außerdem etliche neue Arbeitsplätze.