FAZ über das Bremer Wahlrecht

Jeder nur 5 Stimmen

„Aus der Praxis Jeder nur fünf Kreuze“, so der Titel des Artikel in der FAZ zum Ausgang der Wahl 2011 in Bremen.

Der Autor Markus Linden spricht von „Intransparenz durch Demokratiereform“ und bezeichnet das Wahlverfahren „absurd“.

Jedes Wahlrecht ist ungerecht – für irgendjemanden.

Was der Autor nicht schreibt – es gibt eine 5%-Hürde für Parteien. Wer als Partei mit 4,9% scheitert, dessen Wahlbewerber ziehen auch nicht in die Bürgerschaft ein. Auch wenn – wie in dem Artikel richtig beschrieben – Einzelne mehr Stimmen als andere Wahlbewerber gesammelt haben.

Wer Böhrnsen personalisierte Kreuze gab, wählte damit also andere, unbekannte Kandidaten. Im Ergebnis erhielt beispielsweise der SPD-Kandidat Rainer Hamann mit 1189 Personenstimmen qua Personenwahl ein Mandat. Auf andere Kandidaten von anderen Listen entfielen weitaus mehr Personenstimmen. Sie errangen jedoch kein Mandat. Beispielsweise konnte Werner Fincke von „Bürger in Wut“ mit 2974 Personenstimmen nicht ins Parlament einziehen. Ebenso erging es Oliver Möllenstädt (FDP) – trotz 3341 Personenstimmen.

Quelle: FAZ Online Ausgabe, 10. August 2011

Autor: Dr. Markus Linden, Universität Trier